Feeding
- annamelinadietz
- 15. Apr. 2019
- 3 Min. Lesezeit

In den nächsten Blog- Einträgen möchte ich auf meine verschiedenen Aufgaben bei Christ For Asia hier auf den Philippinen eingehen. Ich bin in vier Abteilungen tätig und werde heute mit einer Abteilung anfangen, die mir sehr am Herzen liegt: Das Feeding.
Ein vier-köpfiges Team von Christ For Asia International fährt fünf Mal in der Woche raus in die Armenviertel von Cebu City, um dort den Straßenkindern ein Stück Hoffnung in ihren eher grauen Alltag zu bringen.
Die Arbeit beginnt aber schon am frühen Morgen, da das Essen, was am Abend ausgeteilt wird, frisch zubereitet wird. Es gibt traditionelles philippinisches Essen, welches IMMER Reis beinhaltet (Philippinos lieben Reis, es gibt keine Mahlzeit, in der sie keinen Reis essen. Und wenn doch.. dann ist es nur ein "Snack").
Das Team fährt jeden Tag zu den jeweiligen zwei Plätzen in der Stadt, wo schon viele Kids auf sie warten. Insgesamt fährt Christ For Asia zu neun verschiedenen Plätzen in der Stadt (Montags fährt das Team nur zu einem Platz, da dieser etwas außerhalb von der Stadt liegt).
Wenn das Essen am Nachmittag fertig gekocht ist, dürfen wir Mitarbeiter eine Pause machen, bis wir um circa 16 Uhr rausfahren. Wenn wir den Platz erreichen und die Kinder unseren Bus erkennen, kommen die meisten schon direkt angerannt und freuen sich riesig.
Das Feeding ist in vier Bereiche aufgeteilt. Am Anfang gibt es eine kurze Zeit, in der wir die Kinder begrüßen, mit ihnen spielen, albern und ganz viel lachen.
Danach tanzen und singen wir ein paar Lieder auf Englisch und Visaya (Die Sprache hier auf Cebu). Die Kinder lieben diese Zeit, da Philippinos sehr musikalisch sind und gerne tanzen.
Nach ungefähr drei bis vier Liedern, werden die Kinder in Altersgruppen aufgeteilt. Es gibt 4 Gruppen: die 3-5 Jährigen, die 6-8 Jährigen, die 9-12 Jährigen und die Kinder, die älter als 12 sind. In diesen Altersgruppen erzählen die jeweiligen Mitarbeiter ihnen Bibelgeschichten, sie lernen einen Bibelvers auswendig oder malen etwas zu einer Bibelgeschichte aus, sie lernen viel über die Liebe Gottes zu uns Menschen, wie wichtig sie für Gott sind und was Jesus alles für sie getan hat.
Nach der Andacht wird das warme Essen, was wir vor dem Einsatz frisch gekocht haben, ausgeteilt. Die Kinder stellen sich vor dem Auto in eine Reihe (was bei so vielen Kindern schnell zu einem Chaos führen kann) und geben ihre leeren Teller zu den Mitarbeitern. Das Essen wird aus dem Auto heraus ausgeteilt.

Das Feeding ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich liebe die offene Art der Kinder, die Liebe, die sie mir geben und die Hoffnung, die man in ihren Augen sieht.
Die Kinder, die man dort trifft, haben oft schreckliche Dinge gesehen oder erlebt, sie haben Familienmitglieder verloren, kriegen Misshandlungen oder Drogenkonsum mit (oder haben es schon am eigenen Körper erfahren), sie haben keine richtigen Häuser, sogar manchmal nur ein Stück Karton oder eine Holzplatte, auf der sie schlafen. Und doch sind sie so glücklich und strahlen so viel Lebensfreude aus.
Im Laufe der Monate, die ich schon mit ihnen verbracht habe, haben sich viele tolle Beziehungen aufgebaut und ich bin unendlich dankbar, sie kennen gelernt zu haben. Sie bereichern mein Leben und motivieren mich, immer weiter zu machen.
Auch wenn ich eigentlich hier bin, um IHNEN etwas von mir zu geben, um ihnen Liebe, Aufmerksamkeit und Freude zu schenken, geben sie mir doch viel mehr zurück.
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